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Vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten: 7 Stolperfallen die du als Führungskraft vermeiden solltest.


Der Aufstieg in die Führungsrolle ist ein wichtiger Karriereschritt – doch der Wechsel vom Kollegen zum Chef birgt zahlreiche Herausforderungen. In diesem Artikel erfährst du, wie du den Rollenwechsel souverän meisterst, typische Stolperfallen vermeidest und von Anfang an als Führungskraft überzeugen kannst – und ernst genommen wirst ☺




Die neue Rolle als Führungskraft – eine echte Herausforderung

Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung! Du hast dich reingekniet, jede Chance genutzt und bist nun in der Führungsriege angekommen. Das bedeutet nicht nur mehr Gehalt und Verantwortung, sondern vor allem einen herausfordernden Rollenwechsel. Eine persönliche sowie berufliche Veränderung steht dir bevor.


Der Weg vom Mitarbeitenden zum Vorgesetzten gilt als einer der schwierigsten Schritte in der beruflichen Karriere. Plötzlich befindest du dich in der sogenannten Sandwich-Position: Von oben kommen klare Erwartungen der Geschäftsleitung, während deine ehemaligen Kolleg*innen hoffen, dass möglichst alles beim Alten bleibt.

Diese neue Position verändert grundlegend deine Beziehungen im Unternehmen und bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich:


  • Deine bisherigen Kolleg*innen sind jetzt deine Mitarbeitende

  • Du musst (oder darfst?) Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen

  • Du repräsentierst das Unternehmen und seine Werte

  • Du wirst an den Ergebnissen deines Teams gemessen

  • Du musst eine Balance zwischen Nähe und professioneller Distanz finden


Der Druck ist besonders in den ersten Monaten enorm – und genau diese Zeit entscheidet oft über deinen langfristigen Erfolg als Führungskraft.



Bestandsaufnahme: Orientierung in der neuen Position als Vorgesetzter

Bevor du voller Tatendrang startest, ist eine gründliche Bestandsaufnahme wichtig. So gewinnst du Sicherheit und strahlst gleichzeitig gegenüber der Führungsetage und den Mitarbeitendenn Souveränität aus.


Diese Fragen solltest du in den ersten Wochen für dich ganz persönlich klären:

  1. Wer hat was zu sagen, wie ist das Unternehmen strukturiert?

  2. Was sind die mittelfristigen und langfristigen Perspektiven des Unternehmens?

  3. Welche Hebel müssen für die Unternehmensziele in Gang gesetzt werden?

  4. Passen deine Vorstellungen mit denen deiner Mitarbeitenden zusammen?

  5. An welchen Kriterien wird dein Erfolg als Führungskraft gemessen?

  6. Welchen Entscheidungsspielraum hast du tatsächlich?


Besonders wichtig: Kläre die Erwartungshaltung deines Vorgesetzten an dich zeitnah. In der agilen Arbeitswelt sind Rollen- und Funktionsbeschreibungen oft nicht ausdetailliert definiert – umso wichtiger ist es, deinen Einflussbereich und deine Befugnisse genau zu kennen.



Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Der richtige Umgang mit ehemaligen Mitarbeitern

Der Umgang mit deinen ehemaligen Kolleg*innen ist eine der für dich größten Herausforderungen beim Rollenwechsel. Gestern noch gemeinsam in der Mittagspause, heute gibst du die Anweisungen – das verändert die Dynamik im Team grundlegend. Das Mobile an Verflechtung und Zusammenhalt orientiert sich neu.


Umgang mit Neid und Missgunst


Fakt: Nicht jeder freut sich über deine Beförderung. Kolleg*innen, die selbst auf die Position gehofft haben, zeigen möglicherweise Widerstand oder Missgunst. Wichtig ist, dass du zunächst Ruhe bewahrst und nicht mit Drohungen oder blinden Aktionismus reagierst.

Meistens haben neidische Blicke nicht unbedingt etwas mit deiner Person zu tun. Deine Kollegen haben häufig schlichtweg Angst vor den bevorstehenden Veränderungen und sind verunsichert bezüglich ihrer persönlichen Zukunft im Unternehmen.


So gehst du mit missgünstigen Kollegen um:

  • Führe proaktiv klärende Einzelgespräche

  • Mache deutlich, dass nicht du die Entscheidung über deine Beförderung getroffen hast

  • Biete ihnen an, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten

  • Prüfe, ob es eine Stellvertreterrolle oder ein spezielles Projekt gibt, das sie übernehmen können

  • Reagiere direkt auf Sticheleien wie "Früher war das anders" mit Nachfragen: "Was genau meinst du damit?"





Die 7 häufigsten Stolperfallen beim Aufstieg zur Führungskraft

Der Wechsel vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten ist mit vielen typischen Fallstricken verbunden. Wer sie kennt, kann sie vermeiden:

1. Übermotiviert starten und zu schnell zu viel verändern

Viele neue Führungskräfte starten voller Energie und möchten sofort alles umkrempeln. Doch Vorsicht: Übermotivation kann schnell nach hinten losgehen! Wenn du direkt am ersten Tag anfängst, alle Prozesse zu ändern, erzeugst du Widerstand.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Lass die ersten Wochen ruhig angehen

  • Beobachte, höre zu und stelle viele Fragen

  • Führe Einzelgespräche mit jedem Teammitglied

  • Baue erst Vertrauen auf, bevor du größere Veränderungen anstößt


2. Zu viele Versprechen machen

Als ehemaliger Mitarbeitender kennst du die Schwachstellen und möchtest zeigen, dass du es besser machen kannst. Aber Vorsicht! Wenn du zu schnell zu viele Versprechen machst, riskierst du, die Erwartungen deines Teams nicht erfüllen zu können.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Mach in den ersten Wochen keine Versprechungen, die du nicht einhalten kannst

  • Besprich deine Pläne zuerst mit deinem Vorgesetzten

  • Nutze die "Prüfen und Bestätigen"-Strategie: "Ich nehme das mit und bespreche es."

  • Halte dein Team anschließend über den Stand auf dem Laufenden

3. Dich vor den Karren spannen lassen

Als neue Führungskraft willst du zeigen, dass du dich um dein Team kümmerst, und bietest schnell deine Unterstützung an. Doch Vorsicht! Als Führungskraft bist du nicht dafür da, die Arbeit deines Teams zu machen.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Coache dein Team, anstatt die Probleme selbst zu lösen (Hilfe zur Selbsthilfe)

  • Frage: "Wie würdest du dieses Problem selbst lösen?"

  • Unterstütze mit Rat, nicht mit Tat

  • Führe klärende Zielgespräche und delegiere Verantwortung



4. Die Balance zwischen Nähe und Distanz verlieren

Der Zwiespalt zwischen kollegialer Nähe und professioneller Distanz ist eine der größten Herausforderungen für neue Führungskräfte. Du möchtest weder der "Best Buddy" der Praktikanten sein noch der gefürchtete Bürodrache.

So findest du die richtige Balance:

  • Schaffe transparente Regeln und Strukturen

  • Definiere klare Grenzen

  • Schenke deinen Mitarbeitenden Vertrauen statt sie ständig zu kontrollieren

  • Behandle alle fair und bevorzuge niemanden

  • Kläre den Umgang mit privaten Freundschaften im Team

5. Alte Freundschaften falsch handhaben

Vor deiner Beförderung hattest du enge Freundschaften im Team, die jetzt zu Spannungen führen können, wenn du plötzlich auch unangenehme Entscheidungen treffen musst.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Führe ein offenes Gespräch über die neue Situation

  • Definiere klar, wann du den "Chef-Hut" und wann du den "Freund-Hut" trägst

  • Vermeide Sonderbehandlungen im beruflichen Kontext

  • Prüfe, ob gemeinsame Freizeit-Aktivitäten noch passend sind

6. Deine eigenen Bedürfnisse vergessen

Die ersten Monate als Führungskraft sind oft von Überstunden, Selbstzweifeln und Stress geprägt. Viele neue Führungskräfte setzen sich selbst unter enormen Druck und vergessen ihre eigene Balance.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Plane bewusst Auszeiten ein und reflektiere regelmäßig

  • Setze dir feste "Erholungszeiten" in deinem Kalender

  • Nutze ein strukturiertes Selbstmanagement

  • Definiere diese Zeiten als nicht verhandelbar


7. Nicht mit der Führungsetage abstimmen

Ein häufiger Fehler ist, Veränderungen anzustoßen, ohne sich der Unterstützung der eigenen Vorgesetzten zu versichern. Das führt zu Frustration auf allen Seiten.

So vermeidest du diesen Fehler:

  • Halte regelmäßigen Kontakt zu deinem Vorgesetzten

  • Stelle sicher, dass deine Vorhaben mit den Unternehmenszielen übereinstimmen

  • Sichere dir Unterstützung für deine wichtigsten Initiativen

  • Informiere die Führungsetage proaktiv über Fortschritte und Herausforderungen




Führen ohne Chefgehabe: 5 Tipps für junge Führungskräfte mit Stil

Als neue Führungskraft musst du deinen eigenen Führungsstil entwickeln. So gelingt dir Führen ohne typisches Chefgehabe:

1. Transparenz schaffen

Transparente Kommunikation ist das A und O einer erfolgreichen Führungsrolle. Erkläre deinem Team, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden und welche Ziele verfolgt werden. So schaffst du Verständnis und Vertrauen.

2. Das richtige Maß an Delegation finden

Gute Führungskräfte können delegieren. Delegation ist die intelligenteste Form der Arbeit und ermöglicht es dir, einen großen Arbeitsaufwand zu bewältigen. Beschäftige dich von Anfang an mit dem Thema Delegation und lerne, deinen eigenen Perfektionszwang zu zügeln.

3. Mit Kompetenz überzeugen

Die beste Möglichkeit, Respekt zu erlangen, ist durch fachliche Kompetenz und klare Entscheidungen. Zeige deinem Team, dass du den Überblick behältst und auch in schwierigen Situationen souverän agierst.

4. Auf kleine Gesten achten

An deinen ersten Tagen auf dem Chefsessel stehst du unter ständiger Beobachtung. Sei feinfühlig gegenüber den Stimmungen deiner alten Kolleg*innen und achte auf alltägliche Gesten. Vermeintliche Kleinigkeiten wie eine offene oder geschlossene Bürotür, ein Klaps auf die Schulter eines Mitarbeitenden oder die Bestellung des neuen Diensthandys am ersten Tag werden gründlich registriert und oft überinterpretiert.

5. Den richtigen Rhythmus finden

Veränderungen brauchen Zeit. Auch wenn du für deine neuen Aufgaben brennst, verändere nur allmählich und in kleinen Schritten, aber nachhaltig. So verhinderst du, dass deine Veränderungen bei anderen Beteiligten Angst auslösen und sich starker Widerstand formiert.




Die ersten 100 Tage als neue Führungskraft erfolgreich gestalten

Die ersten 100 Tage in deiner neuen Position sind entscheidend für deinen langfristigen Erfolg. Eine strukturierte Herangehensweise hilft dir, souverän zu starten:

✅ Woche 1-2: Beobachten und verstehen

  • Führe Einzelgespräche mit allen Teammitgliedern

  • Lerne die Abläufe und Strukturen kennen

  • Beobachte die Teamdynamik

  • Identifiziere die informellen Führungspersonen im Team

✅ Woche 3-4: Analyse und Planung

  • Analysiere die Stärken und Schwächen des Teams

  • Definiere deine kurz- und mittelfristigen Ziele

  • Entwickle einen konkreten Aktionsplan

  • Stimme dich mit deinem Vorgesetzten ab

✅ Woche 5-8: Erste Veränderungen

  • Führe erste kleine Verbesserungen ein

  • Etabliere regelmäßige Teammeetings

  • Setze klare Erwartungen

  • Stelle deine Vision vor

✅ Woche 9-12: Momentum aufbauen

  • Feiere erste Erfolge mit dem Team

  • Reflektiere deine bisherigen Erfahrungen

  • Passe deinen Führungsstil bei Bedarf an

  • Plane die nächsten Schritte

Pro-Tipp: Führe von Anfang an ein Erfolgsjournal. Notiere dir täglich oder wöchentlich, was gut gelaufen ist und was du verbessern könntest. So behältst du den Überblick über deine Entwicklung und kannst gezielter an deinen Führungskompetenzen arbeiten.



Fazit: Souverän vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten

Ein erfolgreicher Rollenwechsel vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten erfordert eine sorgfältige Balance zwischen Nähe und professioneller Distanz zu ehemaligen Kollegen.

Nimm dir anfangs Zeit zum Beobachten, statt gleich alles umzukrempeln. Deine Ex-Kollegen schauen ganz genau hin! Versprich nicht zu viel, finde eine gute Balance zwischen Kumpel und Boss, und vergiss dabei nicht, auch mal an dich selbst zu denken.

Denke daran: Eine gute Führungskraft wird nicht an einem Tag gemacht. Gib dir Zeit, in deine neue Rolle hineinzuwachsen, lerne aus Fehlern und suche dir bei Bedarf Unterstützung – sei es durch Mentoren, Führungstrainings oder Coaching.

Mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung wird dein Aufstieg vom Mitarbeiter zur Führungskraft zum Erfolg – ohne dass das Feierabendbier im Team seinen Geschmack verliert.

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Let’s talk! Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.

Deine Antonia


 
 
 
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